Polizei gelingt Schlag gegen Pädophilen-Ring – rund 10.000 Asservate beschlagnahmt

Foto: Polizei Hannover

Der Staatsanwaltschaft und der Polizei Hannover ist ein Schlag gegen einen seit mehreren Jahren agierenden Ring von Pädophilen gelungen. Nach mehrmonatiger Ermittlungsarbeit konnten in Frankreich zwölf Tatverdächtige aus dem Bundesgebiet und zwei US-Amerikaner vorübergehend in Gewahrsam genommen werden, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Sie stehen im Verdacht des Erwerbs, des Besitzes und der Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Materialien. Fünf weitere Tatverdächtige wurden an ihren Wohnsitzen in Deutschland angetroffen.

Bei den Durchsuchungen fanden Beamt:innen diese Puppe. Foto: Polizei Hannover

Im Dezember 2023 stießen Beamt:innen des Zentralen Kriminaldienstes Hannover auf eine Spur, die zur Einleitung eines Verfahrens führte. Es folgten Durchsuchungen sowie die Festnahme zweier Männer aus Niedersachsen im Februar und April 2024. Zunächst wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet und wenig später zur Sonderkommission „Dia“ erweitert.

Beschlagnahmte Datenträger. Foto: Polizei Hannover

Vergangenen Sonntag durchsuchte die französische Gendarmerie im Elsass die Hotelzimmer und Fahrzeuge von zwölf deutschen und zwei US-amerikanischen Tatverdächtigen im Alter von 36 bis 74 Jahren. Zeitgleich durchsuchten Einsatzkräfte in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Wohnungen in Deutschland und in zwei Fällen auch die Arbeitsstätten der Männer. Fünf weitere Tatverdächtige wurden an ihren Wohnsitzen angetroffen.

Nach derzeitigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Hannover gibt es Verbindungen zwischen den im Februar und April 2024 Festgenommenen und einigen der in dieser Woche in Gewahrsam genommenen Personen. Die beiden Männer sollen aber nicht Mitglieder des Rings sein.

Rund 10.000 Beweismittel beschlagnahmt

Rund 100 französische, 200 deutschen Beamt:innen und auch mehrere Datenträgerspürhunde waren im Einsatz. Viele Beweismittel, darunter vor allem Datenträger, wurden gesichert. Nach ersten Schätzungen beschlagnahmten die Einsatzkräfte rund 10.000 Asservate.

Bei ersten Überprüfungen von Smartphones, Tablets und Laptops wurden bereits Daten festgestellt, die den Verdacht gegen einige Männer erhärten. Die umfassende Untersuchung und Auswertung der Beweismittel erfolgt nun durch Datenforensiker:innen der Polizei Hannover und die Mitglieder der Sonderkommission.

Teilgeständnisse

Im Rahmen der Vernehmungen haben einige Beschuldigte bereits Teilgeständnisse abgelegt und sich gegenseitig belastet. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei Hannover dauern an.

SAT.1 REGIONAL/Staatsanwaltschaft Hannover

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