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Im Rahmen des Prozesses gegen die Hamburger Steakhouse-Erbin Christina Block wegen der mutmaßlichen Entführung zweier ihrer Kinder wurden am Dienstag insgesamt 13 Durchsuchungsbeschlüsse im In- und Ausland vollstreckt. Die Razzia wurde in acht Wohn- und Geschäftsadressen der Beschuldigten sowie fünf Objekten von Nichtverdächtigen in der Schweiz, in Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg durchgeführt. Im Zuge der Durchsuchungen wurden diverse Datenträger, Mobiltelefone, Laptops und schriftliche Unterlagen mitgenommen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg am Dienstagmittag mit.

Ermittlungen gegen Ex-LKA-Beamten und Ex-BND-Präsident

Die bereits seit Frühjahr 2025 geführten Ermittlungen richten sich gegen einen 64-jährigen pensionierten Beamten des Landeskriminalamts Hamburg sowie den 79-jährigen ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning. Als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma sollen die beiden im Jahr 2022 gegen Zahlung von mehr als 100.000 Euro den Auftrag von Christina Block angenommen haben, ihrem ebenfalls sorgeberechtigten Ex-Ehemann zwei bei ihm in Dänemark lebende gemeinsame Kinder zu entziehen. Unter Beteiligung weiterer Personen sah der insoweit entwickelte mutmaßliche Tatplan vor, die Kinder am Morgen des 09.11.2022 auf dem Schulweg abzupassen, deren Begleitung abzulenken und es der Kindesmutter auf diese Weise zu ermöglichen, sie in ein bereitstehendes Auto zu setzen und zurück nach Hamburg zu bringen. Die dafür womöglich notwendige Gewaltanwendung sollen die Betroffenen vorab gebilligt haben. Zur Tatvollendung kam es nur deshalb nicht, weil der Kindesvater, Stephan Hensel, rechtzeitig verdächtige Personen an seinem Wohnhaus bemerkt und die dänische Polizei informiert hatte.

Entführung in der Silvesternacht und Platzierung von kinderpornographischem Material bei Stephan Hensel

Außerdem sollen die Beschuldigten zusammen mit Christina Block und den Verantwortlichen einer israelischen Sicherheitsfirma, welche ihrerseits im Verdacht steht, die Entführung der Kinder aus Dänemark sodann in der Silvesternacht 2023/2024 vorgenommen zu haben, geplant haben, Stephan Hensel und dessen familienrechtlichen Beistand durch wahrheitswidrige Vorwürfe aus dem Bereich der Pädophilie zu diskreditieren. Dazu wurde im September 2023 u.a. eine von der israelischen Firma beschaffte Festplatte mit über 500 kinderpornographischen Bild- und 64 Videodateien auf dem Wohngelände des Kindesvaters platziert. Gegenstand der laufenden Ermittlungen ist ebenfalls, ob und inwieweit die Beschuldigten selbst an der Entführung der beiden Kinder in der Silvesternacht beteiligt waren.

SAT.1 REGIONAL/Generalstaatsanwaltschaft Hamburg

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