
Ein neues Jahr bringt meist auch Veränderungen mit sich. Auch für das Jahr 2026 sind in Deutschland zahlreiche Neuerungen geplant, die verschiedene Lebensbereiche und den Alltag vieler Menschen betreffen. Einige neue Regelungen starten direkt zu Jahresbeginn, andere treten erst im Laufe des Jahres in Kraft.
Einkommen und Ausbildung
Ab dem 1. Januar 2026 erhöht sich der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde und die „Minijobgrenze“ wird entsprechend auf 603 Euro im Monat angehoben. Auch Auszubildende profitieren von einer Anpassung. Die Mindestausbildungsvergütung liegt im ersten Ausbildungsjahr bei 724 Euro monatlich.
Kindergeld und Ganztagsbetreuung
Familien werden im kommenden Jahr finanziell entlastet. Das Kindergeld steigt auf 259 Euro pro Kind und Monat, ergänzt durch einen erhöhten Kinderfreibetrag von insgesamt 6.828 Euro (3.414 Euro pro Elternteil). Eine weitere Änderung für Familien folgt im Sommer: Ab August 2026 gilt ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Zunächst profitieren Kinder der ersten Klasse, bis August 2029 wird der Anspruch schrittweise auf alle Jahrgänge von eins bis vier ausgeweitet. Die Betreuung umfasst mindestens acht Stunden an fünf Werktagen pro Woche und soll auch in den Ferien weitgehend gewährleistet sein.

Gesundheit und Sozialleistungen
Versicherte und Arbeitgeber:innen müssen im Laufe des Jahres mit steigenden Kosten rechnen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt von 2,5 auf 2,9 Prozent. Auch in der privaten Krankenversicherung kommt es zu deutlichen Anpassungen. Rund 60 Prozent der Privatversicherten sind bereits zu Jahresbeginn betroffen und zahlen im Durchschnitt 13 Prozent mehr.
Steuern und Finanzen
Der Grundfreibetrag erhöht sich 2026 auf 12.348 Euro, womit ein größerer Anteil des Einkommens steuerfrei bleibt.
Gastronomie
Eine weitere wichtige Entlastung betrifft die Gastronomie: Die Mehrwertsteuer auf Speisen sinkt von 19 auf 7 Prozent. Die Gastronomie ist gesetzlich nicht dazu verpflichtet, die Preise auf der Speisekarte zu ändern.
Schufa-Score
Darüber hinaus wird der Schufa-Score transparenter. Verbraucher:innen erhalten erstmals online einen kostenfreien umfassenden Einblick in die Daten und Kriterien, die ihre Bonität beeinflussen.
Aktivrente
Ab dem 1. Januar 2026 soll die neue Aktivrente gelten. Personen, die ihr reguläres Renteneintrittsalter erreicht haben und eine Vollrente beziehen, können bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung hinzuverdienen. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fallen weiterhin an. Die Regelung gilt nicht für Beamte, Selbständige, Minijobber:innen oder Frührentner:innen.
Deutschlandticket und Pendlerpauschale
Das Deutschlandticket wird teurer und kostet künftig 63 Euro pro Monat. Außerdem ist bis Ende 2030 ist die Finanzierung des Deutschlandtickets durch Zuschüsse des Bundestags gesichert. Berufspendler:innen profitieren zugleich von einer höheren Pendlerpauschale, die ab 2026 38 Cent pro Kilometer beträgt und bereits ab dem ersten Kilometer gilt.
Führerschein und Verkehr
Für viele Fahrzeughalter:innen steht der verpflichtende Umtausch alter Dokumente an. Führerscheine, die zwischen 1999 und 2001 ausgestellt wurden, müssen bis zum 19. Januar 2026 erneuert werden, sonst droht ein Verwarngeld. Die Fahrerlaubnis selbst bleibt gültig. Parallel wird der digitale Führerschein weiterentwickelt und soll 2026 erstmals per App nutzbar sein.
Steigende CO₂-Kosten für Heiz- und Kraftstoffe

Ab 2026 steigt der CO₂-Preis für Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel weiter an. Für Haushalte bedeutet das spürbare Mehrkosten beim Heizen und Tanken. Benzin kann um bis zu 2,8 Cent pro Liter, Diesel um bis zu 3,2 Cent pro Liter teurer werden.
Wehrdienst und Sicherheit
Im Rahmen der Bundeswehrreform erhalten ab Januar 2026 alle 18-Jährigen erstmals wieder Einladungen zur Musterung. Alle jungen Erwachsenen müssen einen Fragebogen zur Tauglichkeit ausfüllen – für Männer ist die Beantwortung des Fragebogens verpflichtend, für Frauen freiwillig. Eine generelle Dienstpflicht entsteht dadurch nicht. Weiterführende Schritte werden ab 2027 vorbereitet.
Malea Kaiser (SAT.1 REGIONAL) mit Informationen der Verbraucherzentralen, Bundesministerien, ADAC












