Derbyheld Poulsen: «Ich kann jetzt meine Karriere beenden»

Bejubelt sein Siegtor gegen Werder Bremen: Yussuf Poulsen vom Hamburger SV. Marcus Brandt/dpa
Bejubelt sein Siegtor gegen Werder Bremen: Yussuf Poulsen vom Hamburger SV. Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa) –

Für seinen ersten großen Moment im HSV-Trikot erwischte Yussuf Poulsen einen ganz besonderen Moment. «Erstes Tor. Im Nordderby. Vor der Nordkurve: Mehr geht gar nicht. Ich kann jetzt meine Karriere beenden», scherzte der Kapitän des Hamburger SV nach seinem späten Siegtreffer zum 3:2 (0:1)-Erfolg gegen den ewigen Rivalen Werder Bremen.

Nach zwölf Jahren bei RB Leipzig war der 31 Jahre alte Angreifer vor dieser Saison zum HSV gewechselt. Doch zwei Oberschenkelverletzungen und eine Blessur im Hüftbereich warfen den als Führungsfigur und Stamm-Mittelstürmer verpflichteten Dänen in den vergangenen Monaten immer wieder zurück. Auch gegen Werder wurde er erst in der 82. Minute eingewechselt. Zwei Minuten später schoss er das entscheidende Tor – mit seinem ersten Ballkontakt.

Wie geht’s weiter mit Poulsen?

«Für solche Momente wie heute: Genau deswegen spielt man Fußball», sagte Poulsen. «Die Spiele, in denen es um ein bisschen mehr geht als um drei Punkte. Die emotional auf dem höchsten Niveau sind. Wo das Stadion 90 Minuten lang kocht. Wo man von den Fans schon zum Stadion begleitet wird: Sowas hofft man als Fußballer, immer zu erleben.»

Was den Umgang mit seinem Kapitän angeht, steckt der HSV nun in einem kleinen Dilemma. Auf regelmäßige Tore und Einsätze des Stürmers zu setzen, wäre nach den bisherigen Erfahrungen in dieser Saison zu riskant. In der Winterpause einen weiteren Angreifer zu verpflichten, würde Poulsens Perspektiven aber weiter schmälern. Dabei ist er mit 86 Länderspielen, zwei WM- und zwei EM-Teilnahmen für Dänemark der mit Abstand erfahrenste Spieler des Kaders.

«Sein Wert für die Mannschaft ist als Führungsspieler mit seiner Erfahrung sehr groß», sagte der Hamburger Trainer Merlin Polzin nach dem Derbysieg. «Er trägt in vielen Momenten innerhalb der Kabine, in Einzelgesprächen, in Gruppengesprächen etwas dazu dabei, dass wir heute mit 15 Punkten so gut dastehen.» Und was sagt er zu dem Siegtor gegen Werder? «Solche Momente schreibt ja nur der Fußball!»

© dpa-infocom, dpa:251208-930-393480/1

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