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Das Land Niedersachsen hat eine ganze Reihe von Sagengestalten hervorgebracht, so zum Beispiel den Rattenfänger von Hameln, den Baron von Münchhausen oder auch Doktor Eisenbarth. Letzterer soll Anfang des 18. Jahrhunderts als legendärer Handwerkschirurg gewirkt haben. Viele Jahre hat man geglaubt, Doktor Eisenbarth sei nur ein Märchen, doch dann fand man auf dem Friedhof in Hann. Münden seinen Grabstein.

Anders als studierte Mediziner durften Handwerkschirurgen Eingriffe am menschlichen Körper vornehmen. Geprägt von seinem Vater, einem Wundarzt, ergriff auch Johann Andreas Eisenbarth den Beruf. Nach der Gesellenprüfung machte er sich selbstständig. Durch seine Wunderkuren machte er sich bald einen Namen in halb Europa und zog mit seinem Werkzeugkoffer von Stadt zu Stadt.

Neben all dem Erfolg wuchs der Neid der Kollegen. Gerüchte nahmen ihren Lauf: Eisenbart sei ein gewinnsüchtiger, prahlender Wanderarzt, der mit seinen rauen Kuren viele Patient:innen zu Tode bringe. Und so kam es, dass Göttinger Studierende ein Spottlied schrieben. Es verbreitete sich im Nu und ließ Eisenbarth als Scharlatan und Quacksalber dastehen.

Aber Doktor Eisenbarth hatte ein außerordentliches medizinisches Geschick. Er hat die Chirurgie weiterentwickelt und ist Teil der seriösen Medizingeschichte. Der Quacksalber des Spottlieds ist nur ein fiktionaler Eisenbarth. Und so hat es sich gelohnt, Doktor Eisenbarth in Hann. Münden zu entdecken, wo er am 11. November 1727 gestorben ist und wo er Spuren hinterlassen hat.

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