Schleswig/Wyk auf Föhr (dpa/lno) –
Amtsverwaltung und Tourismusorganisationen sind enttäuscht über die Aufhebung des Feuerwerkverbots an Silvester auf Föhr und Amrum. «Für die Menschen auf den Inseln sowie für die Natur und Umwelt, gerade aufgrund unserer besonderen Lage im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer, hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht», erklärte Amtsdirektor Christian Stemmer. Ein Großteil der Menschen auf den Inseln bis hin zu den Urlaubsgästen schätze es, einen ruhigen Jahreswechsel verbringen zu können.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig hat in einem Eilverfahren vorläufig das Komplettverbot für das Abbrennen von privatem Feuerwerk auf beiden Nordseeinseln gekippt. Das Amt Föhr-Amrum hatte das Abbrennen per Verordnung verboten und sich dabei auf das Landes-Immissionsschutzgesetz gestützt. Zu diesem Jahreswechsel wäre das Verbot erstmals in Kraft getreten.
Dagegen hatte ein Unternehmen, das Feuerwerkskörper verkauft, geklagt und, weil bis zum Jahreswechsel nicht mehr viel Zeit bleibt, außerdem einen Eilantrag gestellt. Dem hat das OVG mit Beschluss von Dienstag stattgegeben und die Verordnung bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache außer Vollzug gesetzt.
Verhandlung erst 2026
Ein Termin für die Verhandlung in der Hauptsache (Az. 5 KN 1/25) steht noch nicht fest. Er wird früheren Gerichtsangaben zufolge aber nicht vor dem Jahreswechsel stattfinden. Deshalb bereitet das Amt Föhr-Amrum derzeit eine Allgemeinverfügung vor. Diese soll das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ähnlich wie in den vergangenen Jahren einschränken.
Sowohl Föhr Tourismus als auch Amrum Touristik verzeichnen nach eigenen Angaben bereits zahlreiche Anfragen von verunsicherten und verärgerten Gästen sowie Vermietern. «Wir haben insofern vollstes Verständnis für den Frust und die Enttäuschung der Gäste, die ihren Urlaub gerade aufgrund des angekündigten Verbots auf Föhr gebucht haben», sagte der Geschäftsführer von Föhr Tourismus, Jochen Gemeinhardt.
Ähnlich argumentierte sein Amrumer Kollege Frank Timpe: «Für uns ist es völlig unverständlich, dass diese gängige und weithin akzeptierte Praxis, an Silvester auf Feuerwerk zu verzichten, jetzt infrage gestellt wird.» Die Entscheidung sende falsche Signale für den Tourismus. «Die aktuelle rechtliche Entscheidung ändert nichts an unserem Wunsch, am jahrelangen Böllerverbot festzuhalten.»
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