Selbst gebastelte Teelichtöfen und Co.: Feuerwehr Hamburg warnt vor alternativen Heizmethoden

Die Temperaturen sinken, doch die Gaspreise steigen – viele Menschen sind besorgt. Foto: Budimir Jevtic/stock.adobe.com/Symbolbild

Aufgrund der steigenden Energiepreise sind viele Menschen im Norden derzeit verunsichert, wie sie die eigenen vier Wände in der kalten Jahreszeit warm halten sollen. Frei nach dem Motto „Not macht erfinderisch“ macht sich so manch einer daher auf die Suche nach Alternativen. Videos von DIY Teelichtöfen gehen beispielsweise zurzeit in den sozialen Medien viral – die Feuerwehr Hamburg warnt jedoch ausdrücklich davor und weist noch einmal auf die Gefahren von alternativen Heizmethoden hin.

Nach eigener Aussage erhielten die Feuerwehr, aber auch Schornsteinfeger derzeit viele Anfragen zu sogenannten Notfeuerstätten und alternativen Heizmethoden. Bei Notfeuerstätten handelt es sich häufig um ältere Holzöfen oder Kochherde, die zwar noch im Haushalt vorhanden, aber bereits stillgelegt oder inaktiv sind. „Da bei einem erneuten Anschluss bestimmte Emissionsgrenzwerte und baurechtliche Vorgaben eingehalten werden müssen, ist eine erneute Aktivierung nicht ohne Weiteres möglich“, betont Dennis Diekmann von der Feuerwehr Hamburg. Auch das Schornsteinfegerhandwerk weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass diese Kamine und Öfen keinesfalls in Eigenregie und ohne vorherige Prüfungen durch Fachpersonal wie Bezirksschornsteinfeger:innen in Betrieb genommen werden dürfen. Im schlimmsten Fall kann dies zu schweren Kohlenmonoxid-Unfällen oder Bränden führen.

Grillen in Innenräumen ist lebensgefährlich

Da auch Brennholz diesen Winter Mangelware ist, wenn man sich keinen entsprechenden Vorrat angelegt hat, befürchtet die Feuerwehr Hamburg, dass die Menschen möglicherweise gefährliche Behelfsheizungen konstruieren könnten oder Geräte für den Outdoor-Gebrauch im Innenbereich nutzen – Gas-Heizstrahler, Campingkocher, Grills oder Feuerschalen zum Beispiel. „Interessant ist alles, was in irgendeiner Form Wärme abgibt“, so Dennis Diekmann. Interessant, aber eben auch gefährlich. Die Anreicherung von Abgasen, fehlender Sauerstoff und eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration sorgen für eine akute Vergiftungsgefahr.

Kohlenstoffmonoxid – das unsichtbare Gift

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein gefährliches Atemgift, das man nicht riechen, sehen oder schmecken kann. Betroffene Personen bemerken das Einatmen von CO nicht, da es keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot auslöst. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann es zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit bis zum Tod führen.

Die Feuerwehr Hamburg warnt vor selbst gebastelten Teelichtöfen als Alternative zur Heizung. Foto: TwilightArtPictures/stock.adobe.com/Symbolbild

Gefährlicher Trend #DIY Teelichtöfen

Nicht nur in den sozialen Medien machen zuletzt immer häufiger Berichte über sogenannte Teelichtöfen die Runde. Im Internet gibt es inzwischen viele Bauanleitungen und Bausätze zum Nachbasteln. Um einen Wohnraum mit einer solchen Konstruktion aber wirklich beheizen zu können, wäre eine hohe Anzahl von Teelichtern erforderlich. Diese verbrauchen jedoch Sauerstoff, sodass regelmäßig gelüftet werden müsste. Das bedeutet: Die mühsam erzeugte Wärme ginge also wieder verloren.

Brennende Kerzen niemals mit Wasser löschen

Die Feuerwehr Hamburg warnt zudem vor der Feuergefahr. Kerzen bestehen in der Regel aus Paraffin. Käme es zu einem Brand größerer Mengen von brennenden Teelichtern, dürften diese niemals mit Wasser gelöscht werden. „Der Brand würde nur weiter angefacht und könnte sich unkontrolliert ausbreiten“, warnt Dennis Diekmann. Nur eine Löschdecke, ein Löschspray oder ein für Flüssigkeitsbrände zugelassener Feuerlöscher dürften in diesem Fall zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bestehe für Kinder und Haustiere eine große Gefahr von schweren Brandverletzungen an den heißen Tontöpfen dieser Teelichtöfen.

Gloria Saggau mit Feuerwehr Hamburg

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