Bremen (dpa) –
Die Pleite im Nord-Derby beim Hamburger SV hat Werder Bremens Trainer Horst Steffen einen unruhigen Schlaf beschert. «Die Nacht war nicht so toll, muss man sagen. Es ist schon so, dass das aufs Gemüt schlägt», sagte der 56-Jährige am Freitag.
«Das hält dann immer zwei, drei Tage an. Und jetzt ist ganz klar, dass wir den Fokus auf Stuttgart richten», fügte der Coach des Fußball-Bundesligisten vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen den VfB am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) hinzu.
Steffen: «Wir machen das besser»
In dieser Woche stand die Bewältigung der 2:3-Pleite beim HSV auf dem Programm. «Ich habe auch die Presseberichte gelesen und habe auch die Kommentare gelesen, dass es schon auch eine Unzufriedenheit gibt, die auch berechtigt ist nach dem Spiel gegen den HSV. Dementsprechend ist der Antrieb einfach umso größer zu Hause zu zeigen: Ey, wir können das besser und wir machen das besser», stellte Steffen klar.
Vor allem das Zweikampfverhalten der Bremer war kritisiert worden. Der Trainer wünscht sich auch diesbezüglich eine «Reaktion». Die Ansprache an die Mannschaft sei aber während der Trainingseinheiten nicht zu hart, sondern eher sachlich gewesen. «Wenn es Gelegenheiten gibt, dass ich scharf sein kann, dann nehme ich sie, aber nicht zwingend, um jetzt darzustellen: Ich bin jetzt heißer, schärfer oder sonst wie. Das bin ich jederzeit.»
Ohne Angreifer Boniface gegen VfB
Werder muss am Wochenende auf seinen Angreifer Victor Boniface verzichten. Der 24 Jahre alte Profi, aktuell ausgeliehen von Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen, hat sich eine Knieprellung zugezogen.
«Das war so ein Knie-auf-Knie-Ding in einem Zweikampf. Und das hat richtig wehgetan», sagte Steffen. Man werde abwarten, wie lange er ausfällt. Daneben fehlen weiterhin die Langzeitverletzten Mitchell Weiser, Felix Agu und Maximilian Wöber.
Der mit hohen Erwartungen im Sommer auf Leihbasis verpflichtete Boniface, der bislang bei den Bremern enttäuscht, musste zuletzt Kritik einstecken. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus meinte zum Wochenbeginn bei Sky, dass der Stürmer «nicht professionell genug» sei. «Er ist nicht derjenige, der für die Mannschaft läuft und nach hinten arbeitet», meinte Matthäus.
Boniface, der bislang in elf Spielen – meistens von der Bank aus – nur zwei Vorlagen beisteuerte, ist auch nicht im Aufgebot seines Heimatlands Nigeria für den demnächst beginnenden Afrika-Cup.
Steffen: «Stimmungsvoll das Jahr beenden»
Die Bremer stehen aktuell auf dem 11. Tabellenrang und können den Abstand auf den Sechsten Stuttgart durch einen Sieg auf drei Punkte verkürzen. Beide Teams treffen zum 113. Mal in der ersten Liga aufeinander.
In den vergangenen Wochen lief es für beide aber eher schleppend: Die Norddeutschen und die Schwaben blieben zuletzt jeweils dreimal in Folge ohne Sieg. Die Bremer sind aber daheim seit vier Spielen ungeschlagen – und wollen die Serie gegen den VfB ausbauen.
Im letzten Heimspiel vor der Winterpause will Steffen «stimmungsvoll das Jahr beenden können». «Wir wollen ein gutes Heimspiel machen, wir wollen den VfB Stuttgart vor Probleme stellen», sagte Steffen.
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