6-jähriger Arian aus Bremervörde dritte Nacht in Folge vermisst

Der sechs Jahre alte Arian aus Elm im Landkreis Bremervörde (Niedersachsen) ist auch in der dritten Nacht in Folge vermisst geblieben. Die eingeleiteten Suchmaßnahmen hätten bisher nicht zum Erfolg geführt, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen. Die Suche gehe aber weiter. Auch die Bundeswehr solle dabei nun helfen. Rund 250 Kräfte werden noch am Donnerstag erwartet.

Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes sind mit einem Suchhund in einem Waldstück im Einsatz. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Am Mittwoch hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Junge am Montag gegen 19:15 Uhr von einer privaten Überwachungskamera in seinem Wohngebiet gefilmt wurde. „Mit den Aufnahmen haben sich alle Angaben der Familie betätigt“, sagte der Polizeisprecher. Demnach ging Arian allein durch das Wohngebiet, in dem er lebt. Nach Einschätzung der Polizei bestätigt das die Annahme, dass der Junge allein aus seinem Heim verschwunden ist.

Richtung Wald gelaufen

Unterdessen wurden neue Details zu den Aufnahmen der Überwachungskamera bekannt: Es sei zu sehen, dass Arian einen Stock mit sich führte, mit dem er auf der Straße herumgewedelt und gespielt habe. Dann sei er recht zügig Richtung Wald gelaufen, fast gerannt, sagte der Polizeisprecher auf Anfrage. Von dem Viertel, in dem der Sechsjährige wohnt, führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Die Polizei hielt es für möglich, dass der Sechsjährige dorthin ging.

Ballons, Süßigkeiten und eine Wildkamera stehen auf einem Feld bei Bremervörde. Foto: Markus Hibbeler/dpa

In diesem angrenzenden Waldgebiet hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süßigkeiten auf. „Die haben es dem Jungen angetan“, sagte ein Polizeisprecher der dpa. Im Wald positionierten die Helfer:innen Wildkameras, die den Jungen entdecken sollen. In der Nacht zu Donnerstag wurde zudem auch Feuerwerk abgebrannt – davon erhofften sich die Einsatzkräfte eine Spur zu dem Jungen zu bekommen, da er Feuerwerk möge.

Junge wird seit Montagabend vermisst

Arian wird seit Montagabend vermisst. Seitdem sind hunderte Einsatzkräfte und Helfer:innen auf den Beinen und durchsuchen die Gegend rund um das betroffene Wohngebiet – unter anderem per Hubschrauber. Im Einsatz waren auch Hunde, Drohnen und ein Tornado-Flugzeug, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Der Fluss Oste in der Nähe des Wohnhauses wurde am Mittwoch mit einem Sonarboot und von Polizeitaucher:innen abgesucht.

Suche im Tümpel bislang erfolglos

In der Nähe des Flusses liegt auch ein Tümpel. Polizeitaucher:innen begannen am Donnerstag damit, auch diesen Tümpel abzusuchen, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dies habe aber zunächst keine neuen Erkenntnisse gebracht. Ob die Suche im Tümpel eingestellt wurde, konnte zunächst nicht gesagt werden. Laut Feuerwehr soll entlang des Flusses Oste in nördliche Richtung weiter gesucht werden. Da der Junge Wasser möge, sei es möglich, dass er am Fluss entlanggelaufen sei, hieß es von der Polizei. Am Vorabend hatten die Einsatzkräfte Fußspuren gefunden, die möglicherweise zu dem Jungen gehören könnten.

Kalte Nächte und leichte Bekleidung

Die Polizei war von Anfang an davon ausgegangen, dass der Junge allein aus seinem Zuhause weggelaufen ist – bekleidet mit einem längeren Pullover, einer Jogginghose und Socken. Das Kind ist den Angaben zufolge Autist und reagiert nicht auf Ansprache. Die Lage sei sehr ernst, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit Verweis auf die vergangenen zwei kalten Nächte und die leichte Bekleidung von Arian. „Mit jeder Stunde, die verstreicht, wird es ernster.“ Aber: „Wir haben weiter Hoffnung und wir suchen nach wie vor mit ungemindertem Einsatz.“ Alle seien motiviert. „Das größte Ziel ist es, den Jungen zu finden.“

Arian werde sich nicht melden, wenn er Menschen bemerkt

Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der Junge sich nicht melden wird, wenn er Menschen in der Nähe bemerkt. Daher müsse engmaschig gesucht werden, erklärte der Polizeisprecher. Ihm zufolge hatte der Vater am Montagabend sofort die Polizei alarmiert, als er bemerkte, dass Arian nicht mehr zu Hause ist. „Wir stehen in engem Kontakt mit der Familie“, sagte der Sprecher. Sie werde professionell betreut.

Von dem seit dem 22. April 2024 vermissten Arian (6) aus Bremervörde fehlt nach wie vor jede Spur. Foto: Polizei Rotenburg

Aufruf: Private Kameraaufnahmen prüfen

Anwohner:innen sind dazu aufgerufen, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei, schrieb ein Polizeisprecher am Dienstag. „Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten“, hieß es.

Hinweistelefon eingerichtet

Zudem hat die Polizei Bremervörde ein Hinweistelefon eingerichtet. Die Beamt:innen sind unter der Telefonnummer 04761/7489135 oder 04761/7489144 erreichbar.

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