Copy LinkCopy LinkShare on MessengerShare on Messenger

Auch der Norden leidet unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der hohen Inflation. Aber ist ausschließlich der Ukraine-Krieg dafür verantwortlich? Nein – sagt Prof. Michael Berlemann, Wirtschaftsforscher aus Hamburg. Es hat bereits mit der Covid-19-Pandemie begonnen, schon Ende 2021 gab es steigende Preise. „Und dann hat sich letzten Endes die Ukraine-Krise, die ja dann doch etwas unerwartet kam, obendrauf gesetzt“, so Berlemann. Im Moment sei dies aber auch der Haupttreiber für die hohen Preise.

„Zu Hause frieren werden wir nicht“

Dass die Menschen im Winter in kalten Wohnungen oder Häusern sitzen müssen, hält der Wirtschaftsforscher aber für unwahrscheinlich. „Da, wo das Gas als erstes gespart wird, ist in der Industrie“, weiß Prof. Berlemann. Und das können Arbeitsplätze bedrohen. „Aber zu Hause frieren werden wir nicht“, beruhigt er.

Energie sparen im Hinblick auf den Winter

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ruft jedoch jetzt schon dazu auf, Energie zu sparen. Das sei auch sinnvoll, sagt Prof. Berlemann. Man könne dieser Krise auf drei Arten begegnen: das Gas woanders kaufen, alternative Energieformen nutzen oder sparen. „Und da es im Moment so aussieht, dass wir unsere Gasspeicher nicht voll bekommen werden, ist es gut, wenn wir frühzeitig anfangen, damit sehr sparsam umzugehen.“

Wann ist Besserung in Sicht?

Bei einer Prognose, wann ungefähr mit einer Besserung der Situation zu rechnen sei, sind Wirtschaftsforscher:innen wie Prof. Michael Berlemann aber momentan sehr vorsichtig. Dies würde eben auch ganz wesentlich davon abhängen, wie der Krieg in der Ukraine nun weiter voranschreitet. „Aber da wir auch nach dem Ende des Kriegs nicht wieder einfach beginnen können, zu niedrigen Preisen in Russland Gas zu kaufen, wird das Gas in jedem Fall teurer bleiben als wir es in der Vergangenheit gekannt haben“, warnt Berlemann.

Die ganze Sendung und alle Beiträge des 17:30 SAT.1 REGIONAL Spezial:

Zur Startseite