Landarztquote für Medizinstudierende: Interesse in Niedersachsen geringer als erhofft

Ein Schild weist auf eine Arztpraxis auf dem Land hin. Foto: VRD/stock.adobe.com/Symbolbild

Mit einer Landärzt:innenquote für angehende Medizinstudierende will Niedersachsen dem Ärzt:innenmangel entgegenwirken – doch das Interesse an den Plätzen fiel im ersten Jahr geringer aus als erhofft. Nachdem bereits deutlich weniger Bewerbungen eingegangen waren als erwartet, haben sich auch längst nicht alle ausgewählten Kandidat:innen für das Studium immatrikuliert. Von 60 zugelassenen Bewerber:innen haben sich lediglich 46 eingeschrieben, wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte.

Im Gesetzentwurf von 2021 hatten SPD und CDU noch mit 600 Bewerbungen pro Jahr gerechnet, tatsächlich gingen für den ersten Jahrgang nur 299 Bewerbungen ein. Daraus wurden 60 Kandidat:innen ausgewählt. Immatrikuliert haben sich davon im Wintersemester 36 von 45, im Sommersemester zehn von 15 zugelassenen Bewerber:innen.

Nachfrage für dieses Jahr noch niedriger

In der diesjährigen Bewerbungsphase war die Nachfrage demnach noch niedriger. Von Anfang bis Ende März haben sich 278 potenzielle Landärzt:innen für das Wintersemester 2024/25 und das Sommersemester 2025 beworben. Das Ministerium sieht darin dennoch einen „erneut hohen Zuspruch“. Bis zum 15. Juli soll die Bewerbungsphase abgeschlossen sein. Das Verfahren ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Quote erleichtert Zugang zum Medizinstudium

Die Landärzt:innenquote erleichtert jungen Menschen den Zugang zum Medizinstudium, wenn diese sich im Gegenzug verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten. Machen sie später einen Rückzieher, droht ihnen eine gesetzlich festgelegte Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro.

Hannover am häufigsten als Wunschort angegeben

Von den 60 verfügbaren Studienplätzen entfallen 15 Plätze je Winter- und Sommersemester auf Göttingen sowie nur zum Wintersemester 18 Plätze auf Hannover und 12 Plätze auf Oldenburg. Die zugelassenen Bewerber können angeben, welchen Standort sie bevorzugen. Im ersten Jahr wurde Hannover am häufigsten als Wunschort mit der höchsten Priorität genannt (29 Mal), gefolgt von Oldenburg (21). Ein Studium in Göttingen favorisierten nur vier Bewerber:innen.

SAT.1 REGIONAL/dpa

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