Islamisten auf TikTok: Hamburgs Innensenator für „hartes und entschlossenes Vorgehen“

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

Hamburgs Innensenator Andy Grote hat ein scharfes Vorgehen gegen Islamist:innen gefordert, die ihre Propaganda vorwiegend in sozialen Medien wie dem bei jungen Leuten beliebten Netzwerk TikTok verbreiten. „Wir sind uns einig, dass es mehr denn je ein hartes und entschlossenes Vorgehen gegen islamische Extremisten und antisemitische Hetze und Propaganda in Deutschland geben muss“, sagte der SPD-Politiker der Hamburger Wochen-Mopo. Er zählte dazu ausdrücklich auch die Prüfung und Umsetzung weiterer Betätigungs- und Vereinsverbote.

Grote verwies in diesem Zusammenhang auf die in Hamburg aktive Gruppierung „Muslim Interaktiv“. „Auf den Versuch von Muslim Interaktiv, im vergangenen Herbst vor dem Hintergrund der Lage in Nahost auf Hamburgs Straßen Fuß zu fassen, haben wir mit konsequenter Strafverfolgung inklusive Durchsuchungen reagiert, zudem konnten einige Social-Media-Kanäle auf Initiative der Sicherheitsbehörden abgeschaltet werden“, sagte der Innensenator.

Experte: Ganz neue Generation von Islamisten am Werk

Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour sagte der Hamburger Wochen-Mopo, junge Muslim:innen gingen diesen Gruppen massenhaft auf den Leim. Es sei eine ganz neue Generation von Islamist:innen am Werk, „die sich fast ausschließlich in den sozialen Medien bewegen und einen sehr professionellen Auftritt haben“. Kleidung, Sprache, Videoschnitt – alles sei modern, hip, genau auf junge Menschen abgestimmt.

Seit Jahren wird Schließung des IZH gefordert

Ob es tatsächlich weitere Vereinsverbote geben wird, ist jedoch völlig unklar. So beobachtet der Verfassungsschutz schon seit Anfang der 1990er-Jahre das Islamische Zentrum (IZH), das an der Alster die Blaue Moschee betreibt. Der Verfassungsschutz stuft das IZH als vom Iran gesteuert und deshalb als extremistisch ein. Seit Jahren gibt es Forderungen nach einer Schließung. Zuletzt wurden Mitte November 2023 im Zusammenhang mit dem IZH Dutzende Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Weitere Folgen blieben bislang jedoch aus.

SAT.1 REGIONAL/dpa

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