Der Zugverkehr der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Berlin dürfte laut einer Unternehmenssprecherin aufgrund mehrerer mutmaßlicher Brandanschläge noch bis zum Samstag gestört sein. „Eine Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Hamburg und Berlin ist voraussichtlich erst im Laufe des Samstagmorgens wieder möglich“, teilte eine Bahnsprecherin am Freitag mit. Auch danach dürfte es noch etwas dauern, bis sich der Fernverkehr wieder vollständig eingeruckelt hat.
An drei Orten an Bahnstrecken hatten in der Nacht zu Freitag in Hamburg Kabelschächte gebrannt. Die Ermittler gehen inzwischen von einem politischen Motiv aus. Die Polizei sucht nun Zeug:innen. Die Brände wurden zwischen 2.30 Uhr und 3.40 Uhr entdeckt. Man gehe von vorsätzlichen Brandlegungen aus, hieß es.
Beamte gehen vom politischen Motiv aus
Betroffen sind sowohl der Fern- als auch der Nahverkehr. Fernzüge werden der Bahn zufolge teilweise über Uelzen umgeleitet. Als Alternative seien auch Fahrten über Hannover möglich, wodurch sich die Fahrzeit allerdings deutlich verlängere. Elf Züge fielen bisher vollständig aus, 19 weitere zum Teil. Sie unterbrachen ihre Fahrt also erst unterwegs. Dutzende weitere Züge waren mit hohen Verspätungen unterwegs.
Unterdessen ist am Freitag ein Bekennerschreiben auf der linken Plattform Indymedia aufgetaucht. „In der Nacht des 7. September haben wir in Hamburg Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert“, heißt es darin. Die Hamburger Polizei teilte dazu auf Anfrage mit: „Das Bekennerschreiben ist uns bekannt und wird selbstverständlich in die Ermittlungen mit einbezogen bzw. ist ja nun bereits Bestandteil davon.“ Aus Sicherheitskreisen hieß es außerdem, ob das Schreiben authentisch sei, stehe noch nicht fest.
Polizei Hamburg sucht Zeugen
Nachdem an drei Örtlichkeiten im Hamburger Stadtgebiet Kabelschächte an Bahnstrecken in Brand gesetzt worden, geht die Hamburger Polizei von einem politischen Motiv als Hintergrund für die Straftaten aus und sucht Zeug:innen.
Die Polizei teilte mit, dass das zuständige LKA von vorsätzlichen Brandlegungen ausgehe und die Ermittlungen aufgenommen habe.
Zeug:innen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Beobachtungen gemacht haben und/oder Hinweise zu den Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich unter 040 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.
SAT.1 REGIONAL mit dpa und Informationen der Polizei Hamburg