Das Programm im ehemaligen Pferdestall auf dem Stimbekhof in Oberhaverbeck mitten in der Lüneburger Heide (Niedersachsen) ist für das komplette Jahr 2025 durchgeplant. „Wir gehen jetzt schon in die Planung 26/27 für unsere Yoga-Wochenenden mit verschiedenen Anbieterinnen“, berichtet Geschäftsführer Björn Bohlen. Es war seine Initiative, in einem zweistöckigen historischen Stall eine hochwertige, moderne Etage als Yoga-Raum einzurichten.
Der Denkmalschutz musste bei dem Projekt auf 160 Quadratmetern beachtet werden – die Eichenhölzer für das Parkett aus der Region duften, im Winter wird besonders die Fußbodenheizung wichtig. Die Idee dahinter: Gäste für die 27 Zimmer in dem Reetdachensemble von 1920 bei Bispingen nicht nur in der Wander-Saison anzusprechen, sondern auch in den kalten Monaten.
Zusätzlich soll das Angebot auch für Interessent:innen aus der Umgebung geöffnet werden, sagt Bohlen: „Yoga für die Region ist ein Alleinstellungsmerkmal und bereichert den Hof.“ Frauke Bleeken aus Wintermoor ist zu einer Schnupperstunde inklusive Übungen wie herabschauender Hund und Kobra gekommen. „Der Raum allein hat eine tolle Atmosphäre“, sagt die 41-jährige. Das Publikum ist fast ausschließlich weiblich.
„Man sieht, es entsteht viel, es verändert sich viel in der Heide“, bestätigt die Hamburger Yoga-Lehrerin Mandy Klees, die regelmäßig Retreats mit bis zu 20 Personen von Donnerstag bis Sonntag in dem Naturschutzgebiet anbietet. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über ganz Norddeutschland. „Das ist schon ein Trend, der stattfindet“, sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. So habe auch der Kurort Bad Bevensen erstmals Yoga im Kurhaus veranstaltet – die Kurse seien gut angenommen worden.
Mehrere Anbieter in der Lüneburger Heide – auch im Wald
Das verstärkte Interesse an der aus Indien stammenden Lehre aus geistigen und körperlichen Übungen bestätigt auch der Barfußpark in Egestorf. Auf dem hügeligen Gelände südlich von Hamburg an der A7 ist der Yoga-Pfad mit verschiedenen Stationen zum Hören, Fühlen, Sehen und Riechen zum „Wald der Stille“ erweitert worden. „Einfach reingehen, Klappe halten und das wahrnehmen, was man fühlt“, beschreibt Kerstin Albers, Geschäftsführerin des Barfußparks, das Konzept.
Die neun Yoga-Stationen können eigenständig erkundet werden, verschiedene Lehrerinnen haben in der Saison bis Ende September auch ein- bis zweistündige Kurse angeboten. An der letzten Station wurde ein sogenannter Gedankengang mit Klapptafeln konzipiert. Beim Aufklappen sind ein Spruch und ein Spiegel zu sehen.
„Das ist wie Waldbaden to go“, sagt Albers. Unterschiedliche Temperaturen im Wald und verschiedenes Vogelgezwitscher seien im Park der Sinne zu entdecken. Die Angebote seien sehr gut angenommen worden, auch wenn sie stark wetterabhängig seien.
SAT.1 REGIONAL/dpa