Mit Beginn der Frühschicht sind Beschäftigte von Kitas und sozialen Einrichtungen in Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein in einen ganztägigen Warnstreik getreten. „Heute ist der Tag des Sozial- und Erziehungsdienstes bundesweit“, sagte Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein am Mittwochmorgen. Es werde am Mittwoch für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Eltern von Kita-Kindern und Nutzer:innen sozialer Einrichtungen müssen sich deshalb auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Wegen eines bundesweiten Warnstreikaufrufs der Gewerkschaft Verdi an die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst blieben am Internationalen Frauentag einzelne Einrichtungen sogar ganz geschlossen.
Die Beschäftigten reagierten mit der Arbeitsniederlegung auf das aus ihrer Sicht völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Nach einer Kundgebung um 9.30 Uhr mit Hamburgs neuer Verdi-Chefin Sandra Goldschmidt auf dem Gänsemarkt sei ein Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus geplant.
Viele Einrichtungen betroffen
Zum Warnstreik aufgerufen seien unter anderem Beschäftigte der Elbkinder-Kitas, der Ballin-Stiftung, der ASB Kitas, der Studierendenwerke, der Schulvereine und der Asklepios Kitas. Ebenfalls die Arbeit niederlegen sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sozialen Dienste Fördern und Wohnen, Leben-mit-Behinderung, Lebenshilfewerke, der Alida Schmidt Stiftung und der Elbe Werkstätten.
Anlässlich des Frauentags am 8. März will Verdi mit den Warnstreiks den Forderungen der Beschäftigten für einen neuen Tarifvertrag Nachdruck verleihen. Zudem will die Gewerkschaft ein Zeichen für die Aufwertung der oft von Frauen ausgeübten sozialen Arbeit setzen. Unter anderem in Hannover, Bremen, Oldenburg, Göttingen und Braunschweig waren dazu Kundgebungen geplant.
„Wir wollen mit dem Warnstreik im Sozial- und Erziehungsdienst deutlich machen, dass die Beschäftigten bereit sind, für ihre Forderung nach 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr zu kämpfen“, betonte Verdi-Fachbereichsleiterin Hilke Stein. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro.
Mit dpa