Von Montag bis Mittwoch hatten Zugreisende oft schlechte Karten, denn wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL waren mehr als zwei Drittel aller Fernzüge ausgefallen. Auch im Nahverkehr sind rund 60 Prozent der Züge im Depot geblieben. Betroffene Fahrgäste, die zu Hause bleiben mussten, können laut Deutscher Bahn die Fahrt ohne Zugbindung bis zum 4. September nachholen.
Der GDL geht es bei dem Streik um Betriebsrenten, eine Corona-Prämie von 600 Euro und um Gehaltserhöhungen von 3,2 Prozent. Aber es geht auch um einen Machtkampf mit der großen Gewerkschaft EVP, die für ihre Mitglieder deutlich schlechtere Abschlüsse akzeptiert hat.
Inwiefern schadet es der Bahn, wenn die Kundschaft verärgert ist und womöglich dauerhaft auf andere Verkehrsmittel ausweicht? Wer trägt die Hauptverantwortung für die Eskalation im Konflikt? Welche Impulse erhofft man sich von der Politik, um bei einem nächsten Streik die Folgen für Fahrgäste und Wirtschaft zu mildern? Wir haben mit Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn gesprochen.