Ein Unwetter hat am Mittwochabend und in der Nacht zwischen Bremen und Hamburg für Unfälle und überflutete Straßen gesorgt. Auf der Autobahn 1 kam es binnen kurzer Zeit wegen Starkregen und Aquaplaning zu vier Unfällen nahe der Anschlussstelle Posthausen, wie die Polizei mitteilte.
Mensch mit Motorsäge befreit
In Hamburg wurde eine selbstgebaute Hütte von dem Schiff geweht, als sich noch sechs Menschen in ihr befanden. Vier Personen wurden nach Angaben der Feuerwehr mittelschwer, zwei leicht verletzt. „Eine Person, die sich noch in der Holzhütte befand, musste mittels Motorsäge befreit werden“, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Aquaplaning auf A1- vier Unfälle
Bei den vier Unfällen auf der A1 wurde ein Autofahrer leicht verletzt. Sein Sportwagen war auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern geraten und mit einer Betonwand und einer Schutzplanke kollidiert, bevor er schließlich auf dem Seitenstreifen zum Stehen kam. Auch die übrigen drei Fahrzeuge krachten in Leitplanken, wie die Polizei mitteilte. Bei den Unfällen entstand demnach zusammen ein Schaden von schätzungsweise 50.000 Euro.
Auf der Autobahn 27 fiel bei Achim ein Baum auf die Fahrbahn. Es entstand ein langer Stau. Auf Bildern war zu sehen, wie die Polizei die Fahrbahn absperrte und den Baum beiseite räumte.
Überflutungen und Brand nach Blitzeinschlag
In Bremerhaven liefen zahlreiche Keller voll und Straßen wurden geflutet, wie die Feuerwehr mitteilte. Es habe rund 30 Einsätze gegeben. Alle Freiwilligen Feuerwehren seien bereits vor dem Unwetter in Bereitschaft versetzt worden.
In Geestland, östlich von Bremerhaven, gab es ebenfalls rund 30 Einsätze wegen des Unwetters; 120 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen. Wegen Überflutungen wurden dort zeitweise Straßen gesperrt, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch Keller liefen voll. Nach einem Blitzeinschlag geriet am Abend auch der Dachstuhl eines Wohnhauses in Brand. Das Feuer wurde den Angaben nach schnell gelöscht; verletzt wurde niemand.
Hunderte Notrufe in Bremen
In Bremen hat es am Mittwochabend binnen einer Stunde so viel geregnet wie sonst in einem gesamten Monat. Mehrere Hundert Notrufe gingen ein, die meisten wegen vollgelaufener Keller und Wohnungen, wie die Feuerwehr mitteilte. Bei einem heftigen Unwetter mit Starkregen seien innerhalb einer Stunde rund 60 Liter Regen pro Quadratmeter heruntergekommen.
Trotz Chaos alles im Griff
Alle verfügbaren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren sowie des THW sind im Unwettereinsatz, wie es hieß. Die Berufsfeuerwehr konzentrierte sich auf die Sicherstellung des Grundschutzes in der Stadt. In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle wurden alle Einsatzleitplätze besetzt, um das hohe Notrufaufkommen zu bewältigen. Die Öffentlichkeit wurde über verschiedene Kanäle aufgerufen, den Notruf 112 nur in dringenden Fällen zu wählen.
SAT.1 REGIONAL/dpa