Sturmtief „Joshua“ sorgt für Sturmfluten und Feuerwehreinsätze

Am Fischmarkt in St. Pauli lässt eine Sturmflut das Wasser der Elbe über die Kaikante schwappen. (Archivbild) Daniel Bockwoldt/dpa

Das Tiefdruckgebiet „Joshua“ hat Hamburg und der Elbemündung eine zweite Sturmflut beschert. Am Fischmarkt in St. Pauli schwappte das Wasser am Sonntagabend über die Kaikante, richtete aber keine Schäden an. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie stieg der Pegel auf 1,85 Meter über dem mittleren Hochwasser und überschritt damit die Sturmflutmarke von 1,50 Meter. Erst am Freitagabend hatte die Fischauktionshalle unter Wasser gestanden. Auch an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erreichte die Flut am Sonntagnachmittag die Höhe einer Sturmflut. Viele Fährverbindungen zu den Inseln vielen aus.

In der kommenden Woche bleibt das Wetter zwar windig mit starken Böen, nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes aber mit abnehmender Tendenz. Tief „Joshua“ verlagere sich langsam von der nördlichen Nordsee in Richtung des zwischen Dänemark und Schweden gelegenen Meeresgebiets Kattegat verlagert. Laut Vorhersage des BSH werden vorerst keine weiteren Sturmfluten erwartet.

Rund 50 Fahrgäste aus Bahn evakuiert

Der Sturm hat für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr in Niedersachsen gesorgt. Ein Baum fiel bei Bad Zwischenahn auf die Gleise, die Bahnstrecke zwischen Leer und Oldenburg war stundenlang gesperrt. Auch mehrere Straßen in Niedersachsen waren durch umgestürzte Bäume blockiert.

Eine Regionalbahn kollidierte am frühen Morgen mit einem umgestürzten Baum bei Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland, verletzt wurde niemand. Die rund 50 Fahrgäste wurden aus dem Zug geholt und mit Bussen nach Oldenburg gebracht. Die Feuerwehr beseitigte den Baum, die Oberleitung musste repariert werden. Der Streckenabschnitt war rund acht Stunden lang gesperrt – Fernzüge zwischen Norddeich Mole und Hannover wurden über Osnabrück umgeleitet. Auch Regionalzüge der Linie RE 1 waren betroffen, es kam zu Ausfällen und Verspätungen von bis zu 45 Minuten.

Gefährdetes Kirchendach und blockierte Straßen

Auf der Nordseeinsel Borkum hoben Sturmböen am Sonntagmorgen Teile des Daches der Christuskirche an. Einsatzkräfte sicherten die betroffenen Stellen mit Hilfe einer Drehleiter und Sandsäcken. Ob am Kirchendach Schäden entstanden sind, war zunächst unklar.

Im Heidekreis blockierten umgestürzte Bäume bei Dorfmark in der Nacht mehrere Fahrbahnen, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr räumte die Hindernisse beiseite. In mehreren Städten wurden wegen des Sturms Friedhöfe, Parkanlagen und Tiergärten geschlossen – darunter in Hildesheim und Hannover. Auch der Campener Leuchtturm im ostfriesischen Krummhörn blieb sicherheitshalber dicht. Die Weserfähre in Bremerhaven fiel wegen Hochwasser zeitweise aus.

Erster Schnee im Harz

Die ersten Schneeflocken haben den Harz erreicht. Matthias Bein/dpa

In den Hochlagen des Harzes fiel am Sonntagmorgen der erste Schnee, die Niederschläge gingen dann jedoch in Regen über. In der Nacht zum Montag liegen die Tiefstwerte um den Gefrierpunkt, es kann laut Deutschem Wetterdienst zu weiteren Schneefällen im Harz kommen. Bis zum Dienstag erwarten die Meteorologen dann langanhaltende Niederschläge und Schauer, die in den höheren Lagen des Harzes auch als Schnee niedergehen können.

SAT.1 REGIONAL/dpa/Eisele

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