Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte an mehreren deutschen Flughäfen am kommenden Montag zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen sind die norddeutschen Flughäfen in Hamburg, Hannover (Niedersachsen) und Bremen. Des Weiteren werden auch die Flughäfen in München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle bestreikt. Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 00:00 Uhr beginnen und bis 23:59 Uhr fortgesetzt werden.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt.
Beeinträchtigungen am Hamburg Airport erwartet
Am Hamburger Flughafen betrifft der Streik verschiedene Bereiche, unter anderem die Gepäck- und Flugzeugabfertigung. Der Hamburg Airport teilte am Freitag mit, dass der Flughafenbetrieb so weit wie möglich aufrecht erhalten werden soll. Es sei jedoch davon auszugehen, dass es zu Beeinträchtigungen und Verzögerungen kommen wird. Wegen des Streiks an den weiteren deutschen Flughäfen sei auch mit Flugstreichungen zu rechnen. Der Hamburg Airport gibt betroffenen Reisenden folgende Tipps:
- Passagier:innen, die für Montag einen Flug von oder nach Hamburg geplant haben, sollten sich fortlaufend über den Flugstatus informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufnehmen.
- Fluggäste sollten mehr Zeit einplanen und das aufgegebene Gepäck auf ein Minimum reduzieren bzw. wenn möglich nur mit Handgepäck reisen.
- Am Montag ist kein Vorabend-Check-in für die Flüge des Folgetags möglich.
Am Hamburg Airport sind für Montag, den ersten Ferientag, insgesamt 284 Flüge (141 Ankünfte und 143 Abflüge) mit über 40.000 Passagier:innen geplant.
Verspätungen und Ausfälle auch in Hannover und Bremen möglich
Fluggäste müssen sich am Montag auch an den Flughäfen in Hannover und Bremen auf Verspätungen und Ausfälle einstellen.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste sind in Hannover und Bremen zu Kundgebungen aufgerufen.
Acht Prozent und drei freie Tage
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
SAT.1 REGIONAL/Hamburg Airport/dpa