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Sexueller Missbrauch ist alltäglich in Deutschland. Oft bleiben die Verbrechen jahrelang unentdeckt. Auch die angehende Kommunalpolitikerin Katja Gleisberg wurde als Kind von ihrem Stiefvater missbraucht. Heute macht sie eine Ausbildung zur Sexualpädagogin. Ihr geht es vor allem darum, Kinder und Jugendliche für das Thema sexuelle Gewalt zu sensibilisieren.

2019 wurden in Niedersachsen laut Polizeistatistik fast 16.000 Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Beim Missbrauchsskandal von Lügde, der 2018 bundesweit für Aufsehen sorgte, kam noch Behördenversagen hinzu. Auch das Jugendamt in Hameln war in die Vorfälle verstrickt. Trotz Hinweisen auf sexuell übergriffiges Verhalten, hatte die Behörde einem Campingplatzbewohner die Pflegschaft für ein kleines Mädchen übertragen. 2019 wurde er zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt.

Damit sich so ein Fall nicht wiederholt, hat der Landkreis Hameln-Pyrmont inzwischen ein Präventionsprojekt entwickelt, an dem auch Katja Gleisberg mitgearbeitet hat. Es geht darum, Erwachsene und Kinder präventiv zu schulen. Das macht auch die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen. Sie ist erster Ansprechpartner für alle Menschen, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Katja Gleisberg will, dass sich etwas ändert und kandidiert deshalb bei der Kommunalwahl für den Hamelner Kreistag – natürlich mit dem Thema sexuelle Bildung. Vor allem will die 42-Jährige, dass das Thema sexuelle Gewalt nicht totgeschwiegen wird, sondern, dass man darüber sprechen lernt. Denn nur so könnten Übergriffe auf Kinder und Jugendliche wirklich wirksam bekämpft werden.

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