Schulbehörde bestellt über 21.000 mobile Luftfilter für Unterrichtsräume in Hamburg

Schüler:innen in einem Klassenzimmer in Hamburg. Foto: SAT.1 REGIONAL/Archiv/Symbolbild

Die Hamburger Schulbehörde hat über 21.000 mobile Luftfiltergeräte im Wert von über 21 Millionen Euro bei verschiedenen Herstellern für die Unterrichtsräume der staatlichen Hamburger Schulen verbindlich bestellt. Das teilte der Senat am Donnerstag mit. Im Gegenzug sollen die Hersteller nach einer umfangreichen Ausschreibung und intensiven Gesprächen zugesichert haben, ab Anfang September und bis Ende der Herbstferien mindestens rund 18.000 Geräte zu liefern. Die weiteren Geräte sollen im Oktober folgen.

Schulsenator Ties Rabe: „Mit unserer sehr umfangreichen Bestellung von mobilen Luftfiltergeräten wollen wir Hamburgs Schulen noch besser vor Corona-Infektionen schützen. Hamburg ist bislang das einzige Bundesland, das flächendeckend alle Klassenräume und einen großen Teil der weiteren Unterrichtsräume an den Schulen mit mobilen Luftfiltergeräten ausstattet. Ich freue mich, dass es uns trotz einer angespannten Marktsituation gelungen ist, rechtzeitig eine so große Zahl von Geräten sicher zu bestellen.“

Luftfiltergeräte in Kühlschrankgröße

Die mobilen Luftfiltergeräte haben ungefähr die Größe eines kleinen oder mittleren Kühlschrankes und funktionieren ähnlich wie ein Staubsauger, dessen Ansaugrohr auf dem Boden liegt: Mithilfe eines Ventilators wird die verbrauchte Luft des Klassenraumes angesaugt und über ein extrem feines Filtermedium gereinigt. Dabei werden selbst winzige Partikel wie beispielsweise mit Corona-Viren verunreinigte Aerosole aus der Luft herausgefiltert. Um die Wirksamkeit und Sicherheit zu erhöhen, plant die Schulbehörde, in jedem Raum statt eines größeren Gerätes zwei kleinere Geräte gegenüber aufzustellen. Der Vorteil besteht darin, dass die eventuell verunreinigte Luft kürzere Wege bis zum Filter zurücklegen muss.

10.000 Unterrichtsräume sollen Luftfiltergeräte bekommen

Ziel der Schulbehörde ist es, 10.000 Unterrichtsräume mit Luftfiltergeräten auszustatten und so die Sicherheit für die rund 8.600 Schulklassen an den allgemeinbildenden Schulen sowie die Schulklassen an den berufsbildenden Schulen zu erhöhen. Bereits jetzt haben einzelne allgemeinbildende Schulen rund 800 Klassenräume mit Luftreinigungsanlagen ausgestattet.

Die bestellten Geräte sind mit maximal 45 dB unter Berücksichtigung der Frequenz ausreichend leise, um den Unterricht nicht zu stören. Sie filtern pro Stunde mindestens die dreifache Luftmenge des Raumes. Wartung und Filterwechsel werden von der Schulbehörde in Zusammenarbeit mit Schulbau Hamburg organisiert. Alle Schulen werden in der nächsten Woche ausführlich über das Projekt informiert. Auslieferung und Aufstellung der Geräte erfolgt zunächst an Grundschulen, danach an weiterführenden Schulen und zuletzt an berufsbildenden Schulen. Diese Reihenfolge berücksichtigt, dass sich ältere Schülerinnen und Schüler bereits impfen lassen können, während es für Grundschülerinnen und Grundschüler noch nicht einmal Impfstoffe gibt.

Geräte als Ergänzung zu anderen Sicherheitsmaßnahmen

Wirkung und Notwendigkeit der Geräte wurden von Experten lange Zeit unterschiedlich bewertet. Erst in den letzten Monaten gab es klarere Voten für die Aufstellung der Geräte, beispielsweise durch das Bundesumweltamt und die Bundesregierung. Hamburg hat sich aufgrund der geänderten Experteneinschätzungen deshalb entschieden, die Geräte flächendeckend anzuschaffen. Die Geräte ergänzen die anderen Sicherheitsmaßnahmen, sie ersetzen sie jedoch nicht. Auch weiterhin müssen alle Unterrichtsräume alle 20 Minuten ordentlich durchgelüftet werden.

Fünf-Stufen-Sicherheitskonzept an Hamburger Schulen

Die mobilen Luftfiltergeräte sind der fünfte Baustein eines umfassenden Fünf-Stufen-Sicherheitskonzeptes an den Hamburger Schulen. So wurden frühzeitig allen Schulbeschäftigten Impfangebote gemacht, die auch in hoher Zahl wahrgenommen wurden. Zudem müssen sich alle Schülerinnen und Schüler zwei Mal pro Woche auf Corona testen. In allen Gebäuden gilt die Maskenpflicht. Und alle 20 Minuten werden die Unterrichtsräume ordentlich durchgelüftet.

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