Nach UEFA-Verbot: Regenbogenfarben in Hamburg, Bremen und Niedersachsen als Zeichen gegen Homophobie

Eine Fahne in Regenbogenfarben. Foto: Pixabay/Symbol

Die Entscheidung der UEFA, dass die Allianz-Arena beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben leuchten darf, so wie es Münchens Oberbürgermeister beantragt hatte, führt zu einer breiten Diskussion. Aus Solidarität wehen in ganz Deutschland und auch hier im Norden am heutigen Mittwoch viele bunte Fahnen.

So hissen beispielsweise der Landkreis Aurich und Gemeinden im Kreisgebiet die Regenbogenfahne, um ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Ebenso wird es die NORD/LB Norddeutsche Landesbank an ihrem Hauptgebäude am Friedrichswall in Hannover machen. Auch Hannover 96 wird an der HDI Arena die Regenbogenfarben zeigen, „für Weltoffenheit und Toleranz“, wie der Fußballverein in seinem Tweet schreibt:

Auch die Stadt Wolfsburg, der VfL Wolfsburg sowie der Schulterschluss Wolfsburg werden gemeinsam Regenbogenflaggen vor dem Rathaus und dem Gewerkschaftshaus hissen und illuminieren die Volkswagen Arena. Sie üben damit Kritik an der homophoben Haltung der ungarischen Regierung und den damit verbundenen menschenverachtenden Anfeindungen während des Turniers. Christian Matzedda, Zweiter Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Wolfsburg und Sprecher des Schulterschlusses Wolfsburg betont: „Für uns sind Regenbogenfahnen ein klares Bekenntnis für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: WIR sind und bleiben bunt!“

„SELBSTVERSTÄNDLICH sind wir auch dabei! Volle Solidarität!“, twittert der Bundesliga-Absteiger SV Werder Bremen. Auch dieser Nordklub zeigt Flagge an seinem wohninvest Weserstadion und taucht alle offiziellen Kommunikationskanäle rund um die Partie in Regenbogenfarben. Für die UEFA-Entscheidung hat Werders Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald deutliche Worte: „Hier hätte der europäische Fußball eine gemeinsame Flagge zeigen können. Eine Flagge, die für Werte steht, die er eigentlich vertritt. Es wäre dadurch möglich gewesen, zu zeigen, dass die Werte auch abseits von PR-Maßnahmen hochgehalten werden. Werder und viele Klubs der Bundesliga machen ihre Haltung dazu nicht nur am Mittwochabend deutlich, aber an diesem Abend ist es besonders wichtig!“

Hamburger Elbphilharmonie leuchtet in bunten Farben

Das Foyer der Hamburger Elbphilharmonie leuchtete am 22. Juni 2021 in Regenbogenfarben. Foto: Elbphilharmonie Hamburg/Daniel Dittus

Zwar kein Fußballstadion, dennoch setzte auch die Hamburger Elbphilharmonie ein deutliches Zeichen. Am Dienstagabend strahlte das Konzerthaus in den Farben des Regenbogens. Die Foyers sollen auch Mittwochabend, sobald es die Lichtverhältnisse zulassen, erneut leuchten.

Fahnen am Volksparkstadion und bunte Farben an U-Bahn-Haltestelle HafenCity

Auch der HSV wolle sich an der Aktion beteiligen. Vor der Osttribüne des Volksparkstadions sollen am Mittwoch vier und vor der Arenawelt zwei große Regenbogenfahnen aufgehängt werden.

Zudem lässt die Hamburger Hochbahn die Halstestelle HafenCity Universität in Regenbogenfarben erstrahlen. „Wir hatten gerade kein Stadion zur Hand. Aber eine Haltestelle tut es auch“, heißt es in einem entsprechenden Tweet der Hochbahn dazu und weiter: „Um auf Menschenrechte aufmerksam zu machen, brauchen wir keine Erlaubnis.“

Hamburg Towers bekennen Farbe

Unterstützung für die Aktion gibt es auch aus dem Basketball. Die Hamburg Towers und die edel-optics.de Arena setzen mit einer Lichtinstallation ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Respekt. Der Eingangsbereich strahlt in Regenbogenfarben. Als strahlendes Zeichen für Diversität wird die Spielstätte der Hamburg Towers auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vielfarbig illuminiert.

Der Eingangsbereich der Hamburger edel-optics.de Arena leuchtet in Regenbogenfarben. Foto: Hamburg Towers

„Wir stehen für Vielfalt und Miteinander. Wenn also die Arena in München heute nicht beleuchtet werden darf, zeigen wir uns solidarisch und setzen stellvertretend gern ein Zeichen hier in Hamburg. Denn es ist nicht allein die Aufgabe des Fußballs der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Die Hamburg Towers sind und bleiben bunt“, so Marvin Willoughby, Geschäftsführer der Hamburg Towers.

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