Dr. Patoni Teichmann, afghanische Ärztin aus Hamburg und Vorsitzende der Afghan German Association (AGA), saß in dem Bundeswehrflugzeug, das als erstes mit der Luftbrücke Menschen aus Kabul ausgeflogen hat. „Wir hatten Glück“, berichtet uns Teichmann im Interview. Die Taliban seien zu dem Zeitpunkt noch nicht so aktiv gewesen, wie sie es später wurden. „Es war nicht einfach, es war nicht angenehm, aber wir haben es geschafft.“
In Afghanistan war sie in der Entwicklungshilfe tätig, hält weiterhin Kontakt zu vielen Menschen dort, die noch nicht ausreisen konnten. „Die Lage ist sehr gefährlich“, so Teichmann besorgt. Täglich bekäme sie dutzende Anrufe und Nachrichten, auch von Deutschen, die noch in Kabul sind. „Die sind alle in Gefahr, die sind verzweifelt und wissen nicht, was sie machen sollen.“
Momentan versuche sie, eine Luftbrücke aufzubauen, um die Menschen nach Usbekistan und dann vielleicht weiter nach Deutschland zu bringen.