Illegaler Welpenhandel: Tierschutzverein Hamburg warnt mit Kampagne „Süße Ware, schneller Tod“

Im Rahmen von „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ machen die Partner mit
Plakaten, Flyern und Bannern sowie via Social Media auf das illegale Geschäft aufmerksam.

Seit Beginn der Corona-Pandemie nehme der illegale Welpenhandel und das Welpensterben dramatische Ausmaße an. Jetzt wollen deutsche Tierschutzvereine und Tierheime gemeinsam Alarm schlagen. Mehr als 60 Tierschutzpartner wollen als Teil der neuen bundesweiten Tierschutzkampagne „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ gegen die Welpenmafia kämpfen.

Auf Initiative des HTV wurde die Kampagne „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ ins Leben gerufen. Das Ziel dabei sei, die Bevölkerung für das Leid der Welpen und ihrer Eltern zu sensibilisieren. Denn den Welpen drohe oft der Tod und neuen Halterinnen bzw. Haltern horrende Tierarztkosten, die sich bis zur Genesung auf einen vierstelligen Betrag belaufen könnten. „Solange Menschen für Online-Welpen Geld bezahlen, geht der Handel weiter. Dagegen müssen wir dringend etwas tun. Gemeinsam setzen wir alles daran, dieses Geschäft weiter zu erschweren. Das gelingt in erster Linie, indem die Nachfrage ausbleibt“, erläutert Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV. Unterstützung kommt dabei vom Deutschen Tierschutzbund. An der Kampagne nehmen bundesweit mehr als 60 Tierschutzpartner:innen teil.

Aufklärung über alle Kanäle – #welpenhandelstoppen

Im Rahmen von „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ machen die Partner:innen mit Plakaten, Flyern und Bannern sowie via Social Media auf das illegale Geschäft aufmerksam. „Bin ich nicht süß? Mein Name ist Yuri und ich bin tot.“ heißt es auf einem der Plakate, die potenzielle Käufer:innen wachrütteln sollen. HTV-Tierschutzberaterin Nicole Hartmann betont: „Jede Woche erreichen uns Hilferufe von Menschen, die zu junge und todkranke Welpen gekauft haben oder auf unseriöse Annoncen gestoßen sind. Das Leid der Tiere und die Ohnmacht, die mit der Welpenflut und dem leider nicht selten mangelnden behördlichen Einschreiten einhergeht, müssen aufhören.“ Die Online-Aktionen der Kampagne laufen unter #welpenhandelstoppen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.hamburger-tierschutzverein.de/welpenhandel.

Bundesweite Mahnwache am 29. Mai

Der Kampagnenauftakt soll von bundesweiten Mahnwachen flankiert werden, die gemeinsam am 29. Mai 2021 von 13 bis 15 Uhr stattfinden und von den teilnehmenden Tierschutzpartnern eigenständig und unter Berücksichtigung der örtlich geltenden Corona-Schutzmaßnahmen umgesetzt werden sollen. In Hamburg findet die Mahnwache am Stadtpark (Stadtpark-Ost, Südring / Ecke Stadthallenbrücke) mit einer Menschenkette statt.

Deutschland ist größter Welpenmarkt

Deutschland sei der attraktivste Markt für den Import der Hundekinder, wie aus einer aktuellen Auswertung des Deutschen Tierschutzbundes hervorgeht. Dieser berichtet: 2020 waren mehr als 1.000 Hunde* von illegalem Handel betroffen. Schon 2020 hatte sich die Zahl der betroffenen Hunde im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht. Viele gehandelte Welpen waren zu jung, um von ihrer Mutter getrennt zu sein und nach Deutschland eingeführt zu werden – manche vier Wochen alt. Viele waren unterernährt, dehydriert, litten an Durchfall und Fieber oder gar an der häufig tödlich verlaufenden Parvovirose. Allein der HTV nahm 2020 fast 100 Welpen auf. Seit 2021 sind es bereits 22 Hunde mit Verdacht auf illegalen Welpenhandel (22.03.2021).

*Die Zahlen entsprechen den Fällen, die dem Deutschen Tierschutzbund bekannt geworden sind. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

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