
Am Donnerstag, dem 19.02.2021, erinnert das ganze Netz an das Attentat in Hanau. Foto: Weitblick Kiel
Heute vor einem Jahr wurde Deutschland von dem Attentat in Hanau erschüttert. Ein Rechtsextremist tötete neun Menschen mit Migrationshintergrund. Noch immer leiden die Angehörigen der Opfer unter ungeklärten Fragen. Auch Norddeutschland erinnert sich an den Tag, an dem die Welt kurz stehen blieb.
Viele norddeutsche Poltiker:innen und Prominente setzen via Twitter mit dem Hashtag #Hanau ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Terror. So auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Am Hamburger Rathaus gedenkt er gemeinsam mit zahlreichen andere Menschen der Opfer.
Heute vor einem Jahr haben wir vor dem Hamburger Rathaus der Opfer gedacht, die bei einem rechtsextremen Terroranschlag in #Hanau ihr Leben verloren haben. Die Erinnerung daran mahnt uns, jeder Form von Rechtsextremismus und Rassismus entschieden entgegen zu treten. pic.twitter.com/OgT6A6yFRG
— Peter Tschentscher (@TschenPe) February 19, 2021
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay unterstreicht in seinem Twitter-Post: „Es ist wichtig, dass wir uns für eine Gesellschaft stark machen, in der Rassismus keine Chance hat!“
Vor einem Jahr hat der furchtbare Anschlag in #Hanau das ganze Land erschüttert. Meine Gedanken sind heute bei den Opfern und Angehörigen. Es ist wichtig, dass wir uns für eine Gesellschaft stark machen, in der Rassismus keine Chance hat! #saytheirnames (BO) pic.twitter.com/q274YEGZyz
— Belit Onay (@BelitOnay) February 19, 2021
#SayTheirNames – Sagt ihre Namen
Auch zahlreiche Clubs aus dem Norden erinnern via Twitter an die neun Opfer. Der 43 Jahre alte Deutsche Tobias R. hatte neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen, bevor er mutmaßlich seine Mutter und schließlich sich selbst tötete. Der Täter habe eine zutiefst rassistische Gesinnung gehabt, so die Bundesanwaltschaft.
#NiemalsVergessen 🕯️
Wir gedenken heute den Opfern des rassistischen und rechtsextremen Anschlags in #Hanau vor einem Jahr.
Rassismus, Hass, Hetze und Gewalt dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben!#KlareKanteGegenRassismus | #SayTheirNames | #Werder pic.twitter.com/oAyZR4KVRS— SV Werder Bremen (@werderbremen) February 19, 2021
Über den Hashtag #SayTheirNames breitet sich die kollektive Botschaft im Netz aus. Immer mehr Menschen vereinen sich über die sozialen Medien, um an die schreckliche Tat vor einem Jahr zu erinnern. Auch der FC St. Pauli schließt sich dieser viralen Verbundenheit an.
Wir gedenken der Opfer des rassistisch motivierten Anschlags vom 19.02.2020 in Hanau.#SayTheirNames | #Rassismustötet | #fcsp pic.twitter.com/FhQ8324pYA
— FC St. Pauli (@fcstpauli) February 19, 2021
Kieler Aktion #anallenfenstern: Namen der Opfer an Fensterscheiben
Eine Studierenden-Initiative „Weitblick Kiel“ erinnert mit einem besonderen Aufruf an die Opfer, die in dieser Nacht ums Leben kamen. Mit der Aktion #anallenfenstern wollen die Studierenden zeigen, dass sie den Anschlag nicht vergessen haben. Außerdem wollen die Veranstalter:innen damit symbolisieren, dass sie sich mit denjenigen solidarisieren, die noch immer jeden Tag Rassismus erleben müssen, sagen sie.
Ziel sei es, am 19. Februar 2021, die Fensterscheiben der eigenen Wohnung zur Projektionsfläche zu machen: Indem die Namen der Opfer in Form von Plakaten, Stiften oder Farbe auf die Fensterscheiben gebracht werden. Jede:r kann sich an dieser Aktion beteiligen und unter den Hashtags #SayTheirNames und #anallenfenstern die eigene Verbundenheit in den sozialen Medien teilen.
Auch an die Unkreativen wurde hier gedacht. Die Initiative stellt fertige Druckvorlagen zur Verfügung. Unter diesem Link Google-Drive-Ordner können sie kostenlos heruntergeladen werden.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Ob im Netz, an den Fensterscheiben oder im Herzen – viele Menschen erinnern sich auf ihre eigene Weise an den rassistischen Anschlag vor einem Jahr. Doch im Vordergrund steht noch immer, dass die Opfer dieser Tat niemals vergessen werden. Und der Rassismus niemals eine Chance erhält, unseren Alltag zu bestimmen oder zu beeinflussen.
Marit Langschwager