Gutachterin bestätigt Tierschutzverstöße in Schweinemaststall im Emsland

In einem Prozess um Tierschutzverstöße in einem großen Schweinemaststall im niedersächsischen Emsland hat eine Gutachterin bei mehreren Tieren Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgestellt. Bei den von einer Tierschutzorganisation heimlich auf Video aufgenommenen Tieren seien Verletzungen und Krankheiten zu sehen gewesen, sagte sie am Mittwoch im Amtsgericht Papenburg. „Das hätte den Mitarbeitern auffallen müssen“, sagte die Expertin, die als Veterinärin beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg arbeitet. Angeklagt sind die beiden Geschäftsführer der Mastanlage.

„Es hätte auffallen müssen“

In ihrem Gutachten ging die Expertin auf den Zustand von fünf Tieren ein. Es stehe für sie fest, dass die Tiere über längere Zeit gelitten und Schmerzen gehabt hätten. Die Mitarbeiter:innen der Mastanlage hätten die kranken Tiere von ihren Artgenossen trennen und in spezielle Krankenbuchten bringen müssen.

Die Verletzungen der Tiere hätten auffallen müssen. Foto: SAT.1 REGIONAL/ Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Die von den Tierschützerinnen und Tierschützern heimlich angefertigte Aufnahme war Basis für Strafbefehle gegen die beiden Angeklagten. Sie sollen im Juli 2020 entstanden sein und kranke sowie vernachlässigte Tiere zeigen. Beide Landwirte wehren sich in dem Prozess gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Laut Anklage war es in der Mastanlage mit rund 15.000 Mastplätzen zu Fällen von kranken und nicht behandelten Tieren gekommen.

Mit dpa

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