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Die Polizei hatte eine Wohnung durchsucht, weil Hamburgs Innensenator Andy Grote auf Twitter als „Pimmel“ beleidigt worden ist. Der Fall rauscht inzwischen als „#Pimmelgate“ durchs Netz, die Razzia wird teilweise heftig kritisiert. Im Interview mit SAT.1 REGIONAL hat Grote Stellung bezogen.

„Das wäre ja verrückt, wenn man da anders behandelt wird, nur weil man Innensenator ist“, sagte Grote zu der Kritik, sein Fall habe eine Sonderbehandlung bekommen.

„Politiker und andere, die in der Öffentlichkeit stehen und politisch aktiv sind, werden ständig mit Beleidigungen, Pöbeleien, mit Hass im Netz konfrontiert und […] wir raten eigentlich immer allen, Anzeige zu erstatten“, sagte Grote. Wenn man das konsequent verfolgen wolle, dann müsse das auch immer zu Hausdurchsuchungen führen, um die Tat beweisen zu können, sagte der Innensenator weiter.

Hintergrund ist der Kommentar eines Nutzers unter einem Tweet von Grote nach Feiern ohne Abstand im Schanzenviertel. Grote hatte Ende Mai darin geschrieben: „In der Schanze feiert die Ignoranz! Manch einer kann es wohl nicht abwarten, dass wir alle wieder in den Lockdown müssen … Was für eine dämliche Aktion!“. Darunter hatte ein User Grote als „Pimmel“ bezeichnet.

#Pimmelgate trendet bei Twitter

Schon am Mittwoch trendete das Thema mit dem Hashtag #Pimmelgate bundesweit. Auslöser war ein Tweet, der auf die Durchsuchung am Morgen hingewiesen hatte. Am heutigen Donnerstag lag der Post am Nachmittag mit fast 20.000 Tweets auf Platz eins der Twitter-eigenen Deutschlandtrends. In vielen Tweets wird der Einsatz als unverhältnismäßig kritisiert.

Der Staatsanwaltschaft zufolge sind Durchsuchungen nach Beleidigungen im Internet in Hamburg nicht unüblich. In 2021 sei bereits eine mittlere zweistellige Zahl von entsprechenden Beschlüssen erlassen worden.

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