Flugbetrieb im Norden nach Streik wieder aufgenommen

Am Hamburger Flughafen ist nach rund 48 Stunden Stillstand der Betrieb am Dienstagmorgen wieder angelaufen. Um 6:00 Uhr hoben die ersten drei Maschinen in Richtung Paris, Frankfurt und Mallorca ab, wie es auf der Homepage des Airports heißt. Die erste Landung sei für 6:40 Uhr vorgesehen. Dabei handelt es sich um einen Flug aus Doha.

Die Sicherheitskontrollen sind wieder auf. Der Warnstreik am Flughafen Hamburg beendet. Christian Charisius/dpa

Zwei Flüge nach München gestrichen

Gestrichen waren am Vormittag lediglich zwei Starts in Richtung München, und es gab einige Gate-Änderungen. Ansonsten war es am Airport in Hamburg-Fuhlsbüttel belebt wie an jedem anderem normalen Tag, wie ein dpa-Fotograf sagte. Am frühen Morgen lag die maximale Wartezeit an den Sicherheitskontrollen den Flughafen-Angaben zufolge bei maximal zehn Minuten. 

Die Gewerkschaft Verdi hatte den Flughafen am Sonntag und am Montag mit einem Warnstreik weitgehend lahmgelegt. Am Sonntag konnten nach Angaben des Airports nur zehn von geplant 144 Ankünften und 139 Abflügen stattfinden, am Montag wurden alle 143 Abflüge sowie viele der geplanten 141 Landungen gestrichen. An beiden Tagen waren jeweils rund 40.000 Passagiere betroffen.

Flugverkehr in Hannover und Bremen ebenfalls wieder angelaufen

Der Flugverkehr am Airport Hannover läuft nach dem gestrigen Warnstreik wieder weitgehend normal. Am Morgen seien aber noch Abflüge nach Paris, München und Amsterdam gestrichen worden, weil die Maschinen nicht bereitstanden, sagte eine Sprecherin des Flughafens der niedersächsischen Landeshauptstadt. Ein Flugzeug sei aber bereits kurz nach Mitternacht gestartet. 

Am Flughafen Bremen waren am Montag ebenfalls rund 50 Flüge gestrichen worden. Nur Ambulanz- und Rettungsflüge waren einem Airport-Sprecher zufolge geplant. Dienstagmorgen flogen keine Maschinen nach Amsterdam und München. Ansonsten hatte sich die Lage laut Plan normalisiert.

Die Gewerkschaft Verdi hatte am Montag mit Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen große Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Zum Arbeitskampf aufgerufen waren Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, von Bodenverkehrsdiensten und im Luftsicherheitsbereich.

Hunderttausende Passagiere betroffen

Bundesweit waren nach einer Schätzung des Flughafenverbands ADV mehr als 3.500 Flüge ausgefallen, rund 560.000 Passagiere konnten ihre Reisen nicht wie geplant antreten.

Hintergrund sind zwei verschiedene Tarifkonflikte: Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt.

In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit.

SAT.1 REGIONLA/dpa

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