
In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr mehr Menschen armutsgefährdet gewesen als im Bundesdurchschnitt. Das teilte das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Montag mit. Die sogenannte Armutsgefährdungsquote lag in Niedersachsen bei 17,1 und deutschlandweit bei 16,7 Prozent. In Niedersachsen sind etwa 1,37 Millionen Menschen betroffen.
Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens hat. Das sind die Einnahmen eines Haushalts nach Steuern und Pflichtbeiträgen zur Sozialversicherung. Wer alleine einen Haushalt führte und über weniger als 1.167 Euro im Monat verfügte, galt 2022 in Niedersachsen als armutsgefährdet.
Die Armutsgefährdungsquote lag 2021 in Niedersachsen ebenfalls bei 17,1 Prozent und 2020 bei 17 Prozent. Die Ergebnisse seit 2020 sind nur eingeschränkt mit älteren vergleichbar, weil es methodische Änderungen gegeben hat.
Kontinuierlicher Anstieg von Armut in Niedersachsen
Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen, ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen, beobachtet nach eigener Einschätzung einen kontinuierlichen Anstieg von Armut in Niedersachsen. Der Anstieg stelle eine Bedrohung für den sozialen Frieden dar, wie es in einer Mitteilung von Montag heißt. Die Politik müsse mehr für die Armutsbekämpfung tun.
Mit dpa