Eintägiger Warnstreik bei der Post im Norden

Mitarbeiter der Deutschen Post demonstrieren bei einem Warnstreik in den Abendstunden vor einem Paketzentrum. Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/Archiv/dpa

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post setzt die Gewerkschaft Verdi auch im Norden auf Warnstreiks, um den Druck auf die Arbeitgeber:innen zu erhöhen. Am Ausstand am Dienstag werden sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 1.000 Streikende aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beteiligen. „Aus diesem Grund werden in den drei Bundesländern ungefähr 1,2 Millionen Briefsendungen und 120.000 Pakete verzögert in den kommenden Tagen an die Empfänger ausgeliefert werden“, teilte Verdi Hamburg weiter mit. 

Die Gewerkschaft begründet den Schritt, damit dass die zweite Verhandlungsrunde vergangenen Freitag ohne ein konkretes Angebot beendet wurde. „Das Arbeitgeberverhalten ärgert die Postbeschäftigten und erfordert nun entsprechende Reaktionen vor den Arbeitsstätten“, sagte der Verdi-Landesfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik im Norden, Lars-Uwe Rieck. 

Auch in anderen Großstädten und größeren Städten in allen Bundesländern seien am heutigen Dienstag vollschichtige Warnstreiks geplant, teilte Verdi in Berlin mit. Die Tarifverhandlungen werden den Angaben zufolge am 12. und 13. Februar 2025 fortgesetzt.

Post sieht keinen Spielraum für Lohnerhöhungen

Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden sowie dual Studierenden eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden drei Tage mehr Urlaub sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für Verdi-Mitglieder gefordert.

Die Post stellt den Spielraum für Lohnerhöhungen als „sehr gering“ dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpfen und der Investitionsbedarf groß sei. Zum Jahresbeginn hatte sich der Briefversand im Schnitt um 10,5 Prozent verteuert, das Porto für einen Standardbrief beträgt seither 95 Cent und nicht mehr 85 Cent. Die Portoerhöhung hatte die Bundesnetzagentur dem Unternehmen erlaubt. Aus Sicht der Firma war das zu wenig, sie hatte auf einen größeren Preisaufschlag gehofft.

Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, sie gehört zum Logistikkonzern DHL.

SAT.1 REGIONAL/dpa

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