
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA) warnt vor einer neuen Erpressungsmasche angeblicher ukrainischer Hacker, von der seit Anfang der Woche bundesweit zahlreiche Unternehmen betroffen seien. Auch in Schleswig-Holstein würden bereits entsprechende Anzeigen vorliegen.
Die betroffenen Unternehmen hätten jeweils über ihre Kontaktformulare E-Mails erhalten, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass „ukrainische Hacker“ ihre Seite gehackt hätten und diese mit einem „riesigen Vollbild-Banner“ blockieren oder die Domain sperren würden, sollten die Betreiber nicht 0,05 Bitcoin – das sind gegenwärtig rund 1,9 Euro – als „Spende“ zur Unterstützung der Ukraine zahlen. Zahlungsfrist sei der 25. März 2022.
Mehr als nur eine leere Drohung?
Ob tatsächlich mehr als eine leere Drohung hinter den erpresserischen Nachrichten steckt, ist nach Angaben der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) im LKA noch nicht sicher zu beurteilen. Dagegen spreche derzeit, dass die Absender offenbar – anders als behauptet – keinen Zugriff auf die Webseiten oder Server haben. Die Nachrichten würden in die ungeschützten Kontaktformulare der Unternehmen eingetragen. Dies spreche eher nicht für eine ausgenutzte Sicherheitslücke. Auch die große Anzahl der bundesweit versandten Drohungen lasse auf eine Spam-artige Erpressungswelle schließen.
Rat des LKA: Anzeige erstatten und keine Bitcoins zahlen
Das LKA rät betroffenen Unternehmen, bei der örtlichen Polizeidienststelle oder über die Onlinewache Anzeige zu erstatten und die geforderten Bitcoins auf keinen Fall zu zahlen. Zudem sollte man den eigenen Online-Auftritt im Auge behalten und auf mögliche Sicherheitslücken überprüfen.
- Hier können Sie online eine Anzeige erstatten: Onlinewache der Landespolizei Schleswig-Holstein
- Links zu allen deutschen Onlinewachen bzw. zu den Kontaktdaten der Landespolizeien