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Wer Schulden hat, kann nicht mit Geld umgehen, lebt über seinen Verhältnissen und ist selbst Schuld an seiner Situation – so das Vorurteil. Diese Stigmatisierung führt häufig dazu, dass Betroffene nur ungern über ihr Geldsorgen sprechen und sich schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei kann Überschuldung jeden treffen. Zum Beispiel durch unvorhergesehene Ereignisse und Lebensumstände wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit. Kredite fürs Eigenheim, Auto oder das Smartphone können plötzlich nicht mehr bezahlt werden.

Foto: Gina Sanders/stock.adobe.com/Symbolbild

Bei der Überschuldungsquote ist Bremen mit 12,81 Prozent trauriger Spitzenreiter. In Niedersachsen sind 9,02 Prozent der Erwachsenen überschuldet.

Unter dem Motto „…und plötzlich überschuldet“ macht die Aktionswoche Schuldnerberatung vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2022 auf die Überschuldungsgefahr aufmerksam. Leider sind die Zugänge zur Schuldnerberatung deutschlandweit uneinheitlich. Mancherorts ist die Beratung für jedermann kostenlos, in anderen Kommunen wiederum gilt dies nur für wenige, klar festgelegte Gruppen. Dies führe laut Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände nicht selten zum Ausschluss von Soloselbstständigen, Geringverdienerinnen und Geringverdienern, Rentnerinnen und Rentnern sowie Studierenden, die entweder gar nicht oder nur gegen Bezahlung beraten werden können.

Wann brauche ich professionelle Hilfe?

Der wohl wichtigste Tipp, um Überschuldung zu vermeiden, ist eine Übersicht über die eigenen Finanzen – egal ob in einem Haushaltsbuch oder einer App. Jede und jeder sollte seine Ausgaben und laufenden Verträge kennen, rät auch Dorothee Rensen vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen. Wenn das Einkommen nicht reiche, um die Ausgaben zu decken und man mit seinen Finanzen nicht zurechtkomme, sollte man sich Hilfe von Profis holen, so Rensen.

Auf seriöse Beratung achten

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät: Wer eine seriöse Beratung sucht, sollte sich nur an eine Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle wenden, die offiziell vom Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie als geeignete Stelle für das Verbraucherinsolvenzverfahren anerkannt und registriert worden ist. 

Anlaufstellen für Schuldnerberatung

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