Nach einem Schockanruf hat ein bislang unbekannter Täter im Dezember am Siemersplatz in Hamburg knapp 20.000 Euro erbeutet. Die Polizei fahndet jetzt mit einem Foto öffentlich nach einem Tatverdächtigen.
Es begann mit einem Anruf bei einer 87-jährigen Frau aus Eimsbüttel. Die Anruferin habe laut geweint und die ältere Dame sei davon ausgegangen, dass es sich um ihre Enkelin handele. Daraufhin habe sie den Telefonhörer an ihre zufällig anwesende Tochter (63) und Mutter der Enkelin gegeben.
Das Telefonat wurde von einem angeblichen Polizisten weitergeführt. Dieser behauptete, die junge Frau habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse nun in Untersuchungshaft. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von knapp 30.000 Euro könne diese Inhaftierung jedoch abgewendet werden. Die 63-Jährige teilte mit, nur knapp 20.000 Euro aufbringen zu können. Nach einer angeblichen Rücksprache mit dem zuständigen Staatsanwalt wurde dies als Teilzahlung akzeptiert.

Die 63-Jährige habe sich daraufhin mit ihrem Ehemann zur Bank begeben und das Geld abgehoben. Telefonisch wurden die beiden anschließend zum Siemersplatz gelenkt, wo sie das Geld an einen angeblichen Mitarbeiter der Steuerkasse übergeben sollten. Dieser stellte sich ihnen als David Ivanovic vor. Die Eheleute hegten Zweifel, woraufhin der angebliche Staatsanwalt telefonisch noch einmal die Richtigkeit bekräftigte. Letztlich entriss der Abholer dem Ehemann den Umschlag mit dem Geld. Er lief davon und stieg zu einem Komplizen in einen mit laufendem Motor wartenden weißen Sportwagen mit ausländischem Kennzeichen. Damit flüchteten die Männer in unbekannte Richtung.
Der Tatverdächtige sei laut Polizeiangaben männlich und zwischen 22 und 27 Jahren alt. Er sei schlank, zwischen 1,70 Meter und 1,75 Meter groß und habe bei der Geldübergabe kurzes braunes Haar gehabt, zudem eine blaue Jeans, schwarze Steppjacke und einen hellen Pullover mit Stehkragen getragen.
Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 040 4286 56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an jeder Polizeidienststelle entgegen.