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Es klingt wie ein schlechter Krimi, ist aber brutale Wirklichkeit: Der nackte Leichnam einer jungen Frau wurde – festgebunden an einer Betonplatte – in der Weser versenkt. Für dieses Verbrechen im April 2020 im Kreis Nienburg in Niedersachsen wurden die drei Täter am Donnerstag vor dem Landgericht Verden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Trotzdem sind zwei von ihnen nun auf freiem Fuß, weil die Zeit ihrer Untersuchungshaft auf die Haftstrafe angerechnet wurde.

Acht Jahre Gefängnis für den Haupttäter, knapp vier und knapp drei Jahre für die beiden Komplizen. Die Strafkammer am Landgericht Verden sieht es als erwiesen an, dass der 41-Jährige das 19-jährige Opfer, die psychisch kranke Andrea K., zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt und misshandelt hat. Seine Mittäter sollen dabei geholfen haben. Der Mord an der jungen Frau kann den Angeklagten nicht nachgewiesen werden.

Dass Andrea K., wie ursprünglich angenommen, lebendig im Fluss versenkt wurde, wurde im Laufe des Prozesses widerlegt. Klar ist, dass die 19-Jährige auf dem Grundstück des Hauptangeklagten stark – wahrscheinlich durch Erwürgen, doch auch hier ist die Beweislage dünn.

Noch sind die Urteile nicht rechtskräftig. Die Nebenklage hat bereits angekündigt, in Revision gehen zu wollen.

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