Wie die Polizei mitteilt, hat ein bislang unbekannter Mann eine Elfjährige in Pansdorf (Schleswig-Holstein) am Arm gegriffen und festgehalten, als das Mädchen auf dem Gehweg an ihm vorbeigehen wollte. Das Kind konnte sich laut Polizeibericht losreißen und davonlaufen. Der Vorfall ereignete sich bereits vor einer Woche, am 11. März 2022. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeuginnen bzw. Zeugen.
Etwa gegen 15 Uhr sei das Mädchen auf dem Bürgersteig der Eutiner Straße in Pansdorf gegangen, um eine Freundin zu besuchen. In Höhe der Bushaltestelle „Stumpfe Ecke“ habe ein weißer Transporter gehalten, der aus Richtung Techau kam. Der Fahrer, der seine Kapuze weit ins Gesicht getragen haben soll, sei ausgestiegen, um auf dem Gehweg zu rauchen. Als die Elfjährige – laut Polizeibericht mit einigem Abstand – an dem Transporterfahrer habe vorbeigehen wollen, habe dieser sie unvermittelt am Arm gegriffen und festgehalten, ohne zu kommunizieren. Das Mädchen habe sofort reagiert, sich losgerissen und sei zur nahe gelegenen Wohnanschrift der Freundin gerannt. Von dort aus wurden die Mutter des Kindes und letztlich die Polizei informiert.
Wer hat etwas beobachtet?
Ermittlungen zur Identität des Mannes sowie zum Lieferwagen verliefen bislang ohne Erfolg. Aus diesem Grund bittet die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer kann Angaben zu dem etwa 30 Jahre alten Fahrer des Lieferwagens machen? Er sei von normaler Gestalt und etwa 1,80 Meter groß. Zum Zeitpunkt des Geschehens sei der Mann mit einem schwarzen Kapuzenpullover, einer lockeren Jeans sowie einer schwarzen Softshelljacke bekleidet gewesen. Seine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung habe er lediglich über dem Kinn getragen. Die Lippen seien auffallend schmal gewesen.
Der weiße Transporter, der nach dem Vorfall in Richtung der Straße Zum Grellberg gefahren sei, verfüge ausschließlich über Fenster im vorderen Bereich. Firmenlogos oder andere Aufschriften seien an dem Wagen nicht angebracht.
Hinweise: 0451/2207557
Sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 0451/2207557 oder per E-Mail an BadSchwartau.KPSt@polizei.landsh.de entgegengenommen.
Die Polizei nimmt Meldungen über sogenannte Mitschnacker nach eigenen Angaben stets ernst. Derartige Sachverhalte sollten daher immer umgehend der Polizei gemeldet werden – und es sollten „nicht nur eigenständige Warnhinweise in sozialen Medien“ erstellt werden, wie es in der Mitteilung heißt.
Tipps der Polizei für Eltern
1. Nicht jeder Mensch, der Ihr Kind anspricht, hat Böses im Sinn. Nicht verängstigte und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Kinder, sondern mutige, starke und selbstbewusste Kinder sind am wirksamsten geschützt.
2. Kinder sollten im Alltag Respekt erfahren und Selbstvertrauen entwickeln. Erfahrungsgemäß sprechen Täter unsicher und unselbstständig wirkende Kinder bevorzugt an. Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass es eine eigene Persönlichkeit darstellt und es Grenzen gibt, die kein Mensch – weder ein Fremder, noch ein Bekannter – überschreiten darf.
3. Kinder müssen lernen, dass sie auch Erwachsenen gegenüber „Nein“ sagen dürfen. Sie sind nicht verpflichtet, mit Fremden zu reden oder Auskünfte zu geben. Ängstigen Sie Ihr Kind nicht, aber sagen Sie ihm immer wieder, dass es ohne Ihre Genehmigung weder mit Fremden mitgehen, noch in deren Auto einsteigen darf. Ihr Kind sollte Ihnen darüber berichten, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert worden ist oder dies trotz Ihres Verbots getan haben sollte.
4. Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Lagen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. So sollte es zum Beispiel andere Erwachsene ansprechen oder auch laut um Hilfe schreien. Versucht ein Täter Ihr Kind anzufassen, dann sollte es sich nicht verstecken, sondern weglaufen und zwar dorthin, wo es hell ist und wo Menschen sind.
5. Achten Sie darauf, dass der Name Ihres Kindes nicht auf dem T-Shirt, dem Rucksack oder Ihrem Auto steht – wenn Fremde Ihr Kind mit dem eigenen Namen ansprechen, wirkt das vertrauenswürdiger.
6. Gehen Sie den Weg mehrfach mit Ihrem Kind ab. Zeigen Sie ihm Orte, wo es im Notfall Hilfe suchen könnte (z.B. bestimmte Geschäfte, Arztpraxen oder Behörden).
Tipps der Polizei für Kinder
1. Gehe niemals mit fremden Personen mit! Nimm auch keine Geschenke an!
2. Gehe mit Freunden oder Klassenkameraden gemeinsam – zusammen seid ihr stark und die Wege sind sicherer. Benutze möglichst immer die gleichen Wege: So kennst du dich gut aus und weißt, wo du Hilfe finden kannst. Sage laut und deutlich, was du willst. Habe Mut, zu sagen: Lassen Sie mich in Ruhe!
3. Trete auf keinen Fall an Fahrzeuge heran! Fragen von Autofahrerinnen oder Autofahrern können auch von Erwachsenen beantwortet werden.
4. Weglaufen ist nicht feige – so schaffst du Abstand und kannst Erwachsene oder andere Kinder ansprechen und um Hilfe bitten.